Mittwoch, 1. Dezember 2010

Bulletproof Heart

Hey :)

hab ein neues Lieblingslied (Bulletproof Heart von My Chemical Romance - Solltet ihr euch anhören!!) und mir überlegt, eigentlich könnte ich ja dazu ein wenig schreiben. Würd mich über ein paar Cmnts freuen.
Anmerkung: Der Text hat nichts mit den Lyrics vom Song zu tun :)



***

Ich steh in der sengenden Julihitze und schwitze mir die Seele aus dem Leib. Schweißtropfen um Schweißtropfen rinnt unaufhaltsam durch mein Haar und bahnt sich einen Weg auf meine Stirn. Es ist lästig. Ich atme tief durch und nehme die letzten Meter zum erlösenden Schatten der nächstgelegenen Häuserzeile, in der sich auch unsere Wohnung befindet. Es war ein anstrengender Tag gewesen … Irgendwie. Anstrengende Lehrer, die bei dieser Hitze ihre gute Laune gänzlich verloren hatten und das natürlich an uns ausließen. Ein Sportlehrer, der vor zwei Wochen von seiner Frau verlassen wurde und uns bei diesen Graden unzählige Meilen laufen hatte lassen.
Jetzt würde ich erst einmal duschen gehen. Kaltes, erlösendes Wasser, das mir den Schmutz und den Ärger des Tages vom Körper waschen würde. Ja …
Ein, zwei Meter noch. Ohne die Tür aus den Augen zu lassen, kramte ich nach meinem Schlüssel in der Tasche und fand alles Mögliche. MP3-Player, Lipgloss, Handy, Taschentücher, mein kleines Gedankenbüchlein …
Gedankenverloren tastete ich in meiner Tasche herum und hörte nicht das aufgeregte Hupen, nicht die Rufe, aber ich spürte - Spürte etwas Hartes, Metallisches gegen meinen Körper stoßen und für einen Moment blieb mir die Luft weg. Mir wurde schlecht und als ich über das Auto hinweg fegte, das mich gerammt hatte, blinzelte mich die Sonne spöttisch an, als hätte sie auf nichts anderes gewartet. Als säße sie den ganzen Tag nur so da, um zu warten, dass Menschen wie mir so etwas passierte.
Den Schmerz nahm ich nicht mehr wahr. Ich fragte mich nur, wann der Aufprall kommen würde. Fragte mich, ob ich es überleben würde. Ich verlor meine Tasche mit all den wichtigen Sachen, die ich tagtäglich mit mir herumschleppte, als würde ich nur mit ihnen ich sein. Doch in dem Augenblick war es mir egal. Vielleicht, weil es dem Tod egal ist, ob du ein bedeutender Mensch bist oder ein Niemand. Weil es ihm egal ist, ob du Mann oder Frau bist, dein Leben lang geachtet oder verachtet wurdest. Weil er in dein Herz sieht, auch wenn es ihn nicht wirklich zu interessieren scheint. Immer noch wartete ich auf den Aufprall. Konnte man so lange durch die Luft segeln? Ich war immerhin kein Skispringer! … Vielleicht kam es mir auch nur so lange vor, weil ich Zeit hatte, über mein Leben nachzudenken, bevor ihm ein Ende gesetzt wurde. Fast schon musste ich lachen bei der Vorstellung, ein Typ in schwarzer Kutte würde mich holen kommen, sein knochiger Finger auf mich zeigend, drohend, fordernd.
Dann endlich schlug ich auf den Boden auf ohne mein Leben noch einmal vor mir ablaufen zu sehen. War mir sowieso lieber. So lang war es nicht gewesen und es gab nur wenige Dinge, an die ich mich wirklich erinnern wollte, die ich noch einmal vor Augen geführt haben wollte. Der Aufprall schmerzte nicht so sehr, ich fühlte eigentlich fast nichts. Vielleicht, weil ich mich damit abgefunden hatte. Vielleicht auch nicht.
Ich schloss die Augen in dem Moment, in dem ich eine warme, klebrige Flüssigkeit unter mir fühlte, von der ich wusste, dass sie mein eigenes Blut war. Ich wollte nicht mit geöffneten, schreckensgeweiteten Augen sterben und mit totem Blick den Gaffern entgegenstarren. Lieber wollte ich friedvoll aussehen. Wie ein Engel. Sofern es dunkelhaarige Engel gab.

Ein warmer, angenehmer Wind umstrich meine Nase. Ich öffnete die Augen, weil ich dachte, wenn ich so etwas fühle, kann ich nicht tot sein! Eine Wüste. Unter meinen nackten Füßen heißer Sand, der aber nicht brannte. Ich sah mich um. Weit und breit nichts als Dreck, Sand und verdorrten Sträuchern. Ich suchte nach meiner Tasche, um meine Sonnenbrille hervorzukramen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nackt war. Na, wenigstens sah mich niemand. Von einer Straße in einer Kleinstadt in die Wüste. Ich musste tot sein!
Jemand räusperte sich neben mir. Ich sprang fast einen Meter in die Luft und fragte mich, ob das wirklich mein Körper war oder nur ein Abbild dessen, vielleicht eine Fata Morgana, dass ich mich nicht ganz so tot fühlte …
Ein rothaariger, schwarz gekleideter Typ. Männlich. Na wenigstens sah der Tod gut aus. Ich legte den Kopf schief. Er nickte nach vorne und vor mir eröffnete sich plötzlich ein Weg, so als wäre vor kurzem noch ein schweres Auto vorüber gefahren, um mir zu zeigen, wohin ich zu gehen hatte.
Ich setzte mich langsam in Bewegung und meine Füße wirbelten Sand auf. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich den Tod, der fast synchron mit mir losgelaufen war. Ich blickte wieder nach vorn und sah einem Sonnenaufgang entgegen, der nur direkt vor mir ablief. Rund herum war es dunkel und trotzdem so hell, dass ich erkennen konnte, welche Farbe jedes einzelne Detail hatte. Der Tod war verwirrend, aber ziemlich friedlich. Zumindest für mich. Wieder sah ich zu ihm und musste lächeln. Wenn er immer so aussah, dann freute ich mich schon auf mein nächstes Leben.
Und als wir gemeinsam dem Sonnenaufgang entegegen gingen, fasste er mich an der Hand und ich fühlte mich nicht mehr so einsam, nicht mehr so vor vollendete Tatsachen gestellt, auch wenn ich mich irgendwie schon halb damit abgefunden hatte, dass ich jetzt wie in einem Vorzimmer eines Arztes sitzend auf mein nächstes Leben warten würde … Auf eine neue Chance. Vielleicht wurde ich das nächste Mal ja nicht durch pure Unachtsamkeit eines Lenkers ins Jenseits befördert. Irgendwie war ich ihm gar nicht böse. Vielleicht war das das Geheimnis des Todes … Man verlor jegliches negatives Gefühl …
Und als ich am Ende der Straße an kam, eingehüllt von der aufgehenden Sonne mit ihren rosigen, grellen, gelben Tönen, fühlte ich mich so gut wie noch nie und war bereit, meine Fata Morgana-Gestalt, die sich in diesem Moment mit dem Wind und aufgewirbeltem Sand vermischte und verschwand, hinter mir zu lassen. Und als das Licht mich in seine Gänze aufnahm, hatte ich bereits alles vergessen, was mein Leben, aus dem ich gerade geschieden war, betraf.


***
… Ich hoffe, man denkt jzt nicht falsch von mir … Aber so was ist einfach leichter zu schreiben, als alles andere …

Liebe Grüße, C*

2 Kommentare:

  1. hab mir jetzt den ganzen text durchgelesen und ich muss sagen, du kannst wirklich sehrrrrrrrr gut texten :D hat zwar bisschen gedauert, bis ich alles durchgelesen habe :D aber gelohnt hat sichs hehe. lg :*

    - - -
    http://chiq21.blogspot.com

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  2. Hey :]
    freut mich, dass es dir gefällt. Ich werd in Zukunft mehr reinstellen, hab nur momentan einiges zu tun und ich hab n Problem mit meiner Hand, deshalb isses momentan nicht grad fein für mch, wenn ich schreiben muss … ^^
    Aber ich werd definitiv bald wieder was reinstellen.

    Danke!!

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